deutscher Leichtathlet (Speerwurf); in den 1960er und 1970er Jahren vielfacher DDR-Meister; für die DDR Olympiateilnehmer 1968 (Fünfter) und 1972 (Neunter); warf als erster Deutscher über 90 m
* 5. März 1937 Leipzig
Laufbahn
Manfred Stolle aus Ostberlin hatte 1965 seine bisher erfolgreichste Saison, als es ihm zweimal gelang, den deutschen Rekord im Speerwurf zu verbessern. Am 14. Juli übertraf er bei den ostdeutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Potsdam die bis dahin gültige deutsche Rekordmarke des Leverkuseners Rolf Herings aus dem Jahr 1961 um zehn Zentimeter mit einem Wurf von 82,58 Meter, zwei Wochen später, am 28. Juli, steigerte er sich in Helsinki auf die neue deutsche Rekordweite von 83,28 Meter.
Manfred Stolle, am 5. März 1937 in Leipzig geboren, hatte bis zu seinen Rekordleistungen in seinem Sport mit mehr Missgeschick als Glück gekämpft. Der Speerwerfer, der zunächst den Beruf des Schmieds erlernt hatte und dann zur Armee gegangen war, hatte 1957 mit zwanzig Jahren seine persönliche Bestleistung von 60,94 Meter erzielt und sich dann 1958 auf 73,38 Meter verbessert. Dabei blieb es fürs erste, denn 1959 betrug seine beste Weite 72,22 Meter (bei den ostdeutschen Meisterschaften nur 58,60 Meter, die den 13. Platz bedeuteten). 1960 folgte die geringfügige Steigerung auf 74,66 Meter und ...